Auf nach Europa

Um das neu erworbene theoretische Wissen über die Europäische Union und ihre Geschichte mit Leben zu füllen, machten sich die Schülerinnen und Schüler unseres Abschlussjahrganges zusammen mit zwei Lehrerinnen auf den Weg nach Straßburg.

Erstes Ziel der Studienreise war das Europäische Parlament. Mit Hilfe eines spannenden und anregenden Referentenvortrages über den Arbeitsalltag eines Europaabgeordneten sowie das gleichermaßen komplizierte wie ausgefeilte Simultanübersetzungssystem und einem anschließenden Besuch des Plenarsaales wurden einige Inhalte des theoretischen Politikunterrichts in der Schule zur greifbaren Realität. Besonders interessiert verfolgten die Schüler und Schülerinnen die Abstimmungen im europäischen Parlament, die von den Parlamentarier*innen ein hohes Maß an Konzentration und Durchhaltevermögen fordern. Nach einem Gruppenfoto auf dem Politikerpodest vor den 28 europäischen Landesflaggen ging es weiter in die Altstadt von Straßburg. Bei einer Stadtführung lernten die Schüler*innen die wechselvolle Geschichte Straßburgs als Grenzstadt kennen, sahen verwunschene Ecken und populäre Gebäude und Plätze, wie das Straßburger Münster, und hörten so manche spannende Anekdote aus der mittelalterlichen Stadtgeschichte. Am Abend wurde es gemütlich bei einem ausgedehnten Bummel durch das weihnachtlich geschmückte Straßburg und seine Weihnachtsmärkte.
Am zweiten Tag der Reise fuhren die Schüler*innen in das Memorial d‘Alsace nach Schirmeck. Das Museum war auf vielfältige Weise für sie interessant: inhaltlich informiert es über die wechselvolle Geschichte des Elsass und seiner Bewohner*innen im Verlaufe der letzten 150 Jahre. Es werden Themen wie Flucht, Verfolgung, Zwang zum Nationalitäts- und Identitätswechsel, der Wunsch der Menschen nach Freiheit, Unabhängigkeit und Selbstbestimmung und die Notwendigkeit eines friedlichen Zusammenlebens aller Völker und Nationen und die damit verbundene Überwindung eigener Hass- und Leidgefühle vermittelt. Durch die besondere Gestaltung des Museums, die ein Eintauchen der Besucher*innen in das Geschehen besonders gut ermöglichen, konnten diese nicht nur inhaltlich sondern auch museumspädagogische von dem Besuch profitieren.
Und so wurde es für alle Beteiligten eine erlebnisreiche und nachwirkende letzte Klassenfahrt ihres Schüler*innen – Lebens.